• Wo früher der Hammer schlug und jetzt nur noch still das Wasser fällt

    Bei der Steinbergkirche kam auch unser guter Freund und seine Familie dazu und, wie so oft, wollte er uns in der Nähe etwa zeigen: einen untergegangenen Hammer und einen Wasserfall. Und wie so oft „ganz nah bei der Straße“ [Ironie aus]. Gut, arg weit war es eigentlich nicht. 500 Meter etwa ging es durch den Wald. An den Resten des Hammerwerks vorbei, entlang der Mies (Mže) flussabwärts. Allerdings war der Weg nur ein Trampelpfad und gute, feste Schuhe wären sehr hilfreich gewesen. Es ging doch über schmale Bretter, die über Wassergräben führten und über einige Felsen und dazwischen hindurch. Vom ehemaligen Eisenhammer Neuhammer, der zur Ortschaft Ringelberg (Horní Výšina) gehörte,…

  • Church of Ghosts - Lukova

    Zu Besuch bei den Geistern – Die „Church of Ghosts“

    Nachdem wir gerade irgendwie überhaupt nicht dazu kommen viel unterwegs zu sein, gibt’s mal wieder was „aus der Konserve“. Etwas, dass schon seit 2015 auf der Festplatte liegt und dort eigentlich nur versauert. Also eine Sauerkonserve sozusagen – eine Sauerkonserve mit Begeisterung. Anfang Mai 2015 haben wir die Geisterkirche, die „Church of Ghosts“ im kleinen tschechischen Örtchen Luková besucht. Eigentlich ist es die St.-Georgs-Kirche, aber jeder kennt sie nur als Church of Ghosts. Church of Ghosts? Warum denn das? Die Geisterkirche hat ihren Namen von einem Kunstprojekt erhalten, dass eigentlich auf das verschwinden der christlich Gläubigen in Tschechien aufmerksam machen möchte. Und auf den damit einhergehenden Wandel in der Gesellschaft.…

  • Verlassene Orte – tief drinnen im Berg in tiefdunkler Totenstille – Narwal

    Das Thema „U-Verlagerungen“ taucht hier im Blog immer wieder auf. Diese wahnwitzigen Pläne der Nationalsozialisten sämtliche Rüstungsbetriebe unter die Erde zu verlegen, hat quer durch das damalige Reich ihre Spuren hinterlassen. Allein hier im Landkreis gibt es drei Anlagen (Narwal, Grube Bavaria und eine Unbenannte), die zumindest teilweise unterirdisch verlegt werden sollten. Die beiden großen davon mit jeweils um oder über 10.000 Quadratmeter Produktionsfläche. Und dabei sind die wirklich großen Stollensysteme nicht hier in unserer Gegend, sondern etwa im Erzgebirge oder im Nürnberger Land zu finden. Die Anlage im Örtelsbruch hat mehrere Ebenen und kreuz und quer verbundene Stollen. Auch die vielleicht bekannteste Anlage, das Doggerwerk bei Happurg, ist um…

  • Verlassene Orte – ein Loch im Berg – von der mittelalterlichen Räuberhöhle zum Geilenberg-Programm

    Unser guter Freund hat sich ein neues Buch gekauft. Die Bibel der Untertageverlagerungen in der NS-Zeit, den Wichert. Oder in lang: Das „Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten, Ubootbunker, Ölanlagen, chemischer Anlagen und WIFO-Anlagen des zweiten Weltkrieges“ von Hans Walter Wichert. Beim stöbern in diesem sind wir auf einen kurzen Hinweis gestoßen: Steilwand Egidiberg, Schwandorf/Oberpf. und Geilenberg-Programm. Recht viel mehr stand da nicht. Drei unterirdische Anlagen in direkter Umgebung kannten wir ja schon, aber von etwas in Schwandorf hatten wir noch nichts gehört. Also wurden wir neugierig und gingen auf die Suche. Viel mehr als die paar Brocken war aber leider nicht zu finden. Vor Ort war erstmal auch nichts zu sehen.…

  • Verlassene Orte – Von der Gruft zum Friedhof – Neulosimthal (Jedlina)

    Nach dem wir wieder aus der Unterwelt zurück gekommen waren, wollten wir weiter Richtung Roßhaupt (Rozvadov) um etwas zu Essen zu kaufen. Allerdings kamen wir erstmal nicht so weit. Wir folgten einfach der Straße und entdeckten zufällig gleich noch etwas: links neben der Straße, zwischen ein paar Weidenwiesen, lag ein ummauertes Grundstück zu dem ein schmaler Weg führte. Wie sich herausstellte war es ein Friedhof, der sich hier so einfach zu verstecken versuchte – der Friedhof von Neulosimthal. Der Friedhof, auf dem auch die Gebeine aus der Gruft in Waldheim ihre letzte Ruhe gefunden haben. Vom Ort Neulosimthal selbst ist nichts geblieben, außer dem Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten…

  • Verlassene Orte – Schloss und Gruft Waldheim (Zahájí)

    Nachdem schönes Frühlingswetter uns aus der nichtvorhandenen Winterstarre gelockt hat, ging es an diesem herrlichen Sonntag mal wieder Richtung tschechische Nachbarn. Genauer gesagt, war es wieder eine dieser Spontannachrichten, die uns von unseren sehr guten Freunden erreicht hat, und die uns an diesen interessanten Ort geführt hat. Die grobe Wegbeschreibung hatten wir und ein Treffpunkt war vereinbart. Kurz hinter Georgenberg – in Lösselmühle wollten wir uns treffen. Da gibt es einen Wandergrenzübergang, von dem kommt hier mal irgendwann noch ein Bild dazu. Wenige Meter hinter dem Grenzübergang stand dann schon ihr Auto am Wegrand. Auf den ersten Blick war hier nichts ungewöhnliches zu Entdecken: Ein alter Feldweg, ein größerer Weiher,…

  • Von der Weißenbacheiche und einem Burgstall

    Vor einer ganzen Weile habe ich schon mal was über den Markt Mantel und die beiden dortigen Schlösser geschrieben. Nun, gerade einmal gut zwei Kilometer neben Mantel liegt das Örtchen Rupprechtsreuth. In diesem, man mag es kaum glauben, steht das nächste Schloss. Aber das ist noch nicht alles: Wenn man von Rupprechtsreuth aus einem Feldweg Richtung Südosten in den Wald folgt, steht man auf einmal vor einer herrlichen, großen Eiche – die sogenannte Weißenbacheiche. Wenn man jetzt wieder noch etwa 60 Meter weiter dem Waldweg folgt, findet man ein Hinweisschild auf das sogenannte „Schlössel“. Aber eines nach dem anderen. Hier im Wald hinter Rupprechtsreuth wurde wohl irgendwann in den letzten…

  • Verlassene Orte – Der verlassene Bauernhof

    Im Landkreis Tirschenreuth findet man, sehr versteckt, einen schönen alten Bauernhof.   Von der Straße aus ist, außer ein paar Bäumen, nichts zu sehen. Der unbefestigte Feldweg, der irgendwann einmal noch zu dem Hof geführt hat, wurde inzwischen vom Bauer, der den umgebenden Acker bewirtschaftet, untergepflügt. Nur ein dunkleres Band im Braun der Erde erinnert noch daran. Der alte Dreiseit-Hof selbst ist noch in recht gutem Zustand. Noch hält das Metalldach, noch sorgt es für trockene Zimmer, behütet es die tausend kleinen Dinge, die der letzte Bewohner nach seinem Tod zurückgelassen hat.