Historisches

  • Wo früher der Hammer schlug und jetzt nur noch still das Wasser fällt

    Bei der Steinbergkirche kam auch unser guter Freund und seine Familie dazu und, wie so oft, wollte er uns in der Nähe etwa zeigen: einen untergegangenen Hammer und einen Wasserfall. Und wie so oft „ganz nah bei der Straße“ [Ironie aus]. Gut, arg weit war es eigentlich nicht. 500 Meter etwa ging es durch den Wald. An den Resten des Hammerwerks vorbei, entlang der Mies (Mže) flussabwärts. Allerdings war der Weg nur ein Trampelpfad und gute, feste Schuhe wären sehr hilfreich gewesen. Es ging doch über schmale Bretter, die über Wassergräben führten und über einige Felsen und dazwischen hindurch. Vom ehemaligen Eisenhammer Neuhammer, der zur Ortschaft Ringelberg (Horní Výšina) gehörte,…

  • Vom Kloster hinauf auf den Friedhof der Geisterstadt

    Ganz nah beim Kloster Speinshart erhebt sich der Barbaraberg über dem, was vor Jahrhunderten mal ein Sumpfgebiet war. Und ganz oben auf dem Hügel stand bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts hinein eine Wallfahrtskirche: Die Barbarakirche. Und irgendwie steht sie da immernoch. Also zumindest sieht es so aus, als würde sie da stehen. Aber eigentlich steht nur noch die Kirchenfront. Dahinter versteckt sich aber nur noch eine kleine Kapelle – man könnte fast behaupten, auf dem Barbaraberg steht die Kapelle mit der imposantesten Fassade der Oberpfalz. Viel Äußerlichkeit, aber kein Inhalt – ok, jetzt wird’s (kirchen-)politisch. Natürlich wurde das nicht so gebaut. Die erste Kirche hier oben dürfte…

  • Verlassene Orte – tief drinnen im Berg in tiefdunkler Totenstille – Narwal

    Das Thema „U-Verlagerungen“ taucht hier im Blog immer wieder auf. Diese wahnwitzigen Pläne der Nationalsozialisten sämtliche Rüstungsbetriebe unter die Erde zu verlegen, hat quer durch das damalige Reich ihre Spuren hinterlassen. Allein hier im Landkreis gibt es drei Anlagen (Narwal, Grube Bavaria und eine Unbenannte), die zumindest teilweise unterirdisch verlegt werden sollten. Die beiden großen davon mit jeweils um oder über 10.000 Quadratmeter Produktionsfläche. Und dabei sind die wirklich großen Stollensysteme nicht hier in unserer Gegend, sondern etwa im Erzgebirge oder im Nürnberger Land zu finden. Die Anlage im Örtelsbruch hat mehrere Ebenen und kreuz und quer verbundene Stollen. Auch die vielleicht bekannteste Anlage, das Doggerwerk bei Happurg, ist um…

  • Wenn da Hügel im Wald liegen…

    … sollte man sich vor den Bienen in Acht nehmen. Irgendwann im letzten Herbst bin ich, auf dem Rückweg von Amberg, einfach mal bei Steiningloh nach links von der normalen Strecke abgebogen. Die Straße dort führt von Steiningloh, über Höhengau, eine recht steile Bergwand hinab ins Gebenbachtal und bei Ursulapoppenricht zurück auf die B299. Ein paar hundert Meter nach dem Ortsende von Steiningloh kommt man durch ein kleines Wäldchen. Dort hat es mich regelrecht gerissen: direkt neben der Straße gibt es eine ganze Reihe von Hügeln einfach im Wald – eigentlich nichts seltsames, aber hier waren es recht eindeutig Grabhügel. Wieder daheim bestätigte ein Blick in den Denkmalatlas meine Ahung.…

  • Verlassene Orte – ein Loch im Berg – von der mittelalterlichen Räuberhöhle zum Geilenberg-Programm

    Unser guter Freund hat sich ein neues Buch gekauft. Die Bibel der Untertageverlagerungen in der NS-Zeit, den Wichert. Oder in lang: Das „Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten, Ubootbunker, Ölanlagen, chemischer Anlagen und WIFO-Anlagen des zweiten Weltkrieges“ von Hans Walter Wichert. Beim stöbern in diesem sind wir auf einen kurzen Hinweis gestoßen: Steilwand Egidiberg, Schwandorf/Oberpf. und Geilenberg-Programm. Recht viel mehr stand da nicht. Drei unterirdische Anlagen in direkter Umgebung kannten wir ja schon, aber von etwas in Schwandorf hatten wir noch nichts gehört. Also wurden wir neugierig und gingen auf die Suche. Viel mehr als die paar Brocken war aber leider nicht zu finden. Vor Ort war erstmal auch nichts zu sehen.…

  • Von der Weißenbacheiche und einem Burgstall

    Vor einer ganzen Weile habe ich schon mal was über den Markt Mantel und die beiden dortigen Schlösser geschrieben. Nun, gerade einmal gut zwei Kilometer neben Mantel liegt das Örtchen Rupprechtsreuth. In diesem, man mag es kaum glauben, steht das nächste Schloss. Aber das ist noch nicht alles: Wenn man von Rupprechtsreuth aus einem Feldweg Richtung Südosten in den Wald folgt, steht man auf einmal vor einer herrlichen, großen Eiche – die sogenannte Weißenbacheiche. Wenn man jetzt wieder noch etwa 60 Meter weiter dem Waldweg folgt, findet man ein Hinweisschild auf das sogenannte „Schlössel“. Aber eines nach dem anderen. Hier im Wald hinter Rupprechtsreuth wurde wohl irgendwann in den letzten…

  • Auf alten Pfaden…

    Die Oberpfalz liegt ja irgendwie mittendrinen. Und wenn was mittendrinnen liegt, gehen oft viele Straßen und Wege quer durch. So eben auch durch die Oberpfalz und auch durch „Daheim“. Wenn es alte Wegen und Pfade sind, werden diese Routen passenderweise als „Altstraßen“ bezeichnet. „Daheim“ führen die „Goldene Straße“, die „Bernsteinstraße“ und die „Hohe Straße“ direkt am Ort vorbei. Wobei das keine befestigten Wege mit fester Streckenführung waren. Über den Höhenzug von Hirschau herauf zieht sich ein ganzes Bündel an alten Hohlwegen, die alle irgendwie zu den Altstraßen gehören. Wenn eine Strecke zu schlecht, zu nass, zu matschig war, ist man einfach ausgewichen. Die Bernsteinstraße ist die älteste dieser Routen und…

  • Herbst im Museum – eine kleine Tour durch „Neusath-Perschen“

    Weder ich noch meine bessere Häfte, also wir beide, wir sind eigentlich nicht die typischen Museums-Besucher. Aber manchmal verschlägt es uns doch in so etwas – oder so etwas ähnliches. Bei dem herrlichen Oktoberwetter konnten wir nicht anders – wir mussten einfach noch etwas rauskommen. Und irgendwie hat es sich angeboten, mal etwas anderes zu machen. Also waren wir endlich mal mit Freunden im Oberpfälzer Freilandmuseum in Neusath-Perschen. Das stand schon ewig mal auf der Liste und es hat sich definitiv gelohnt dort hinzufahren. Das Freilandmuseum ist kein „verstaubter“ Bau, in dem altes oder „schönes“ Zeug von Glasplatten und -kästen geschützt rumsteht. Es ist ein ganzes Dorf, mit Bauernhöfen, mit…

  • Wo die Drachen fliegen und die Richter Recht sprachen…

    Wenn man auf der B22 von Altenstadt Richtung Bayreuth hoch fährt, kommt man nach etwa 10 Kilometern an Kirchendemenreuth vorbei – das dann rechts von der Straße liegt. Wenn man kurz nach der Ortsabfahrt allerdings links in einen Feldweg abbiegt, kommt man auf den Gipfel eines Hügels, der Vogelberg heißt. Dort oben, auf etwa 630 Meter Höhe, liegt ein Flugplatz des „Flysports Weiden e.V.“ für Paraglider und Drachenflieger. Die Flieger starten dort mit Flugrichtung Süden von einer Holzrampe – wenn die nicht da sind ist das ein schönes Sonnendeck, von dem man eine geniale Aussicht über die Oberpfalz hat. Man sieht vom Parkstein im Osten bis zum Rauhen Kulm im…

  • Lieblingsplatz mit Ausblick…

    Was braucht man für einen perfekten Sommerabend? Den Menschen, den man(n) liebt, einen Sonnenuntergang und dazu einen schönenen Ausblick – besser geht es kaum. Die lauen Sommersonnenuntergänge sind in diesem Jahr eher rar, aber schöne Ausblicke gibt es bei uns so einige. Einer dieser Ausblicke liegt direkt an einer Bundesstraße – zum Glück gibt’s da einen Parkplatz an der B14 bei Leuchtenberg. Früher war da auf der Straße viel los, aber seit die Autobahn ausgebaut wurde, kann man den Blick auf Leuchtenberg und das Oberpfälzer Hügelland in Ruhe genießen. Leuchtenberg, oder genauer die Burg Leuchtenberg, gehört zu den „Wahrzeichen“ der Oberpfalz. Sie ist die „größte und am besten erhaltene Burgruine…