Wenn um kurz nach 18 Uhr das Telefon klingelt – die Sonnenuhr-Höhle bei Königstein

Eigentlich war ein ruhiger Abend geplant – aber dann kam es doch ganz anders. Um kurz nach 18 klingelt  das Telefon: „Peter wir hängen mit dem Auto im Wald fest. Kannst du uns raus ziehen?!?“ – „Wo?“ – „Bei Königstein. Ich schick dir Koordinaten“. Ok, das ist verkürzt dargestellt, aber im Großen und Ganzen stimmts so. Also haben wir das wichtigste zusammengepackt, noch meinen Vater informiert (als Not-Backup) und sind los gezogen. Königstein liegt gut 40 Kilometer von daheim, also waren wir eine Weile unterwegs. Dank Smartphones und GPS war es kein Problem die Festsitztenden im Wald zu finden und das Rausziehen war schnell erledigt. „Wenn ihr schon mal da seid, könnten wir uns doch noch eine Höhle anschauen. Hier auf dem Berg gibt’s drei. Eine davon finden wir bestimmt“. Hier auf dem Berg, das war der Schelmbachstein, eben bei Königstein. Die drei Höhlen sind die Sonnenuhr (A34), die Anton-Völkel-Grotte (A33) und die Breitensteiner Bäuerin (A32). Durch Zufall viel unsere Wahl auf die Sonnenuhr – was sich als Glück herausstellte, denn die anderen beiden Höhlen sind ohne Kletterausrüstung und Erfahrung nicht zu betreten.

Die Sonnenuhr ist eine von über 3000 Höhlen, die es im Gebiet der fränkischen Schweiz und der Frankenalb gibt – wobei einige hundert davon nicht in Franken sondern in der Oberpfalz liegen. So wie die Sonnenuhr, die liegt auch noch in der Oberpfalz. Gerade so noch. Und, auch wenn sie nicht rießig ist, so ist sie doch beeindruckend. Sie ist nur etwa 26 Meter lang und auf beiden Steien offen – daher hat sie auch ihren Namen: Die Bauern der Umgebung konnten anhand der Sonneneinstrahlung in der Höhle die Uhrzeit ziemlich genau schätzen. Sie diente also als natürliche Sonnenuhr.

Wer sich dir Sonnenuhr-Höhle anschauen möchte, sollte das Auto an der Kreisstraße AS41/LAU17 zwischen Königsstein und Krottensee bei 49°36’36.0″N 11°35’32.4″E abstellen. Von dort aus sind es nur noch wenige hundert Meter durch den Wald bis zum Eingang. Der Weg ist gut zu laufen und auch für nicht so trainierte Menschen wie mich zu schaffen. Nur die letzten paar Meter zur Höhle hoch haben es doch noch in sich – aber auch machbar.

Nachdem wir ja erst nach 20 Uhr dort angekommen waren, wurde es recht schnell dunkel. Wir hatten zwar Taschenlampen dabei, aber so wirklich viel Licht haben die auch nicht gebracht. Es ist echt zu empfehlen, entweder rechtzeitig oder mit genug Beleuchtungsmitteln sowas zu machen – schon allein, da der Rückweg durch den Wald sonst doch etwas schwieriger wird.

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