• Verlassene Orte – ein Loch im Berg – von der mittelalterlichen Räuberhöhle zum Geilenberg-Programm

    Unser guter Freund hat sich ein neues Buch gekauft. Die Bibel der Untertageverlagerungen in der NS-Zeit, den Wichert. Oder in lang: Das „Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten, Ubootbunker, Ölanlagen, chemischer Anlagen und WIFO-Anlagen des zweiten Weltkrieges“ von Hans Walter Wichert. Beim stöbern in diesem sind wir auf einen kurzen Hinweis gestoßen: Steilwand Egidiberg, Schwandorf/Oberpf. und Geilenberg-Programm. Recht viel mehr stand da nicht. Drei unterirdische Anlagen in direkter Umgebung kannten wir ja schon, aber von etwas in Schwandorf hatten wir noch nichts gehört. Also wurden wir neugierig und gingen auf die Suche. Viel mehr als die paar Brocken war aber leider nicht zu finden. Vor Ort war erstmal auch nichts zu sehen.…

  • Wo die Drachen fliegen und die Richter Recht sprachen…

    Wenn man auf der B22 von Altenstadt Richtung Bayreuth hoch fährt, kommt man nach etwa 10 Kilometern an Kirchendemenreuth vorbei – das dann rechts von der Straße liegt. Wenn man kurz nach der Ortsabfahrt allerdings links in einen Feldweg abbiegt, kommt man auf den Gipfel eines Hügels, der Vogelberg heißt. Dort oben, auf etwa 630 Meter Höhe, liegt ein Flugplatz des „Flysports Weiden e.V.“ für Paraglider und Drachenflieger. Die Flieger starten dort mit Flugrichtung Süden von einer Holzrampe – wenn die nicht da sind ist das ein schönes Sonnendeck, von dem man eine geniale Aussicht über die Oberpfalz hat. Man sieht vom Parkstein im Osten bis zum Rauhen Kulm im…

  • Wenn um kurz nach 18 Uhr das Telefon klingelt – die Sonnenuhr-Höhle bei Königstein

    Eigentlich war ein ruhiger Abend geplant – aber dann kam es doch ganz anders. Um kurz nach 18 klingelt  das Telefon: „Peter wir hängen mit dem Auto im Wald fest. Kannst du uns raus ziehen?!?“ – „Wo?“ – „Bei Königstein. Ich schick dir Koordinaten“. Ok, das ist verkürzt dargestellt, aber im Großen und Ganzen stimmts so. Also haben wir das wichtigste zusammengepackt, noch meinen Vater informiert (als Not-Backup) und sind los gezogen. Königstein liegt gut 40 Kilometer von daheim, also waren wir eine Weile unterwegs. Dank Smartphones und GPS war es kein Problem die Festsitztenden im Wald zu finden und das Rausziehen war schnell erledigt. „Wenn ihr schon mal da…

  • Bei den zwiebelschaligen Wollsäcken – der Burgweiher…

    Anfang Mai hatte ich schon einen Beitrag über die Steinbrüche in unserer Gegend veröffentlicht. Nun waren wir wieder in der Ecke um Floß und Flossenbürg herum unterwegs – und natürlich sind wir dabei auch wieder an/in einem Steinbruch gelandet. Wobei dieser hier schon sehr interessant ist. Besonders wenn man sich etwas für Geologie interessiert. Direkt unterhalb der Burg Flossenbürg, also der Burg der Flosser, findet man den Burg-/Schlossweiher. Dieser ist eben ein ehemaliger Steinbruch, denn hier wurde lange der bekannte Flossenbürger Granit abgebaut. Ein Stückchen weiter wird ja immernoch fleißig die Erde aufgerissen und die Felsen werden abgesprengt und gebrochen. Warum dieser besonders interessant ist? Naja, zum einen ist es…

  • Verlassene Orte – die Anfänge einer NS-Untertage-Verlagerung

    Als immer deutlicher wurde, dass die Alliierten die Rüstungsindustrie in Deutschland durch Luftangriffe immer mehr schwächen und fast vernichten könnten, haben die Nazis eilig begonnen, die wichtigsten Betriebe unter die Erde zu verlagern. Oft wurden dafür schon bestehende Stollen und Keller ausgebaut und erweitert. So entstanden hunderttausende Quatratmeter Produktionsflächen unter der Erde. Die Arbeiten mussten fast ausschließlich Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge machen – ohne Rücksicht auf deren Leben. Vor ein paar Wochen wollte uns ein sehr, sehr guter Freund etwas zeigen: Einen Eingang, der mit Sand fast ganz zugeschüttet war. An einer Stelle, wo er nicht sein sollte, nicht unbemerkt, nicht undokumentiert. Beim Durchkämmen des Geländes fanden wir noch einen zweiten…

  • Ein Hafendeck in der Oberpfalz?!

    Bei uns in der Oberpfalz gibt es vieles, womit man nicht rechnen würde, aber ein Hafendeck? Kleine Flusshäfen entlang der Donau, ok. In Regensburg den größeren Binnenhafen auch an der Donau – die ist ja schließlich eine große Wasserstraße und verbindet durch den Rhein-Main-Donau-Kanal die Nordsee mit dem Schwarzen Meer. Aber in der nördlichen Oberpfalz? Hier gibt es zwar tausende von kleinen Weihern, in denen meistens Karpfen gezüchtet werden, und die Naab und ihre vielen kleinen Zubringer durchziehen die Landschaft, aber einen Hafen? Ein Hafendeck? Wenn man bei google danach sucht, kriegt man einige Treffer auf Sylt und halt im Norden und zwei Orte in der Hofer Gegend – Hof?…

  • Ein Steinkreis auf dem Steinhügel – eine keltische Grabanlage

    Ich weiß nicht warum, aber irgendwie heißt es immer wieder, vor dem Mittelalter hätte es bei uns in der Gegend nicht viel gegeben. Dabei ist alles voll mit Zeugnissen von Jahrtausenden an Geschichte. Es gibt Gräberfelder, Wallanlagen, Hügelgräber, Altstraßen, selbst die Orts- und Flurnamen zeigen oft deutlich, was es hier so alles gab. In Amberg werden gerade frühmittelalterliche Schmelzöfen neben keltischen Siedlungsresten ausgegraben und erforscht. Und der Denkmalatlas hält unzählige Bodendenkmäler bereit, die oft genug noch nichtmal erforscht wurden – aber selbst dort ist vieles noch nicht erfasst. Es wäre genial einmal in der Zeit zurückreisen zu können und zu sehen, wie es hier damals aussah. In der Nähe von…

  • Im Land der Steinbrüche

    Ich habe es noch nie so bewusst wahrgenommen, aber der Boden der ganzen nördlichen Oberpfalz ist von Steinbrüchen, Sandgruben und Bergwerken aufgerissen und zernarbt. Im Bereich der Naab und deren Nebenflüße sind es überwiegend Sandgruben. Richtung Westen, bei Hirschau, sind es die rießigen Kaolingruben. Bei Freihung wurde unterirdisch Bleierz abgebaut. Bei Steinfels wurde in Stollen Pegmatit gewonnen – die Nazis haben daraus ihre U-Verlagerung Narwal gemacht. Bei fast jedem Ort gab es Lehmgruben um Ziegel herstellen zu können. Im Bereich von Oberviechtach wurde Gold geschürft, auch in Stollen und Bergwerken – Silber kann man ebenso an einigen Stellen finden. Glimmer wurde genauso abgebaut wie Speckstein. Nicht zu vergessen, das KTB…

  • Einmal Geotop, bitte – der Föhrenbühl bei Erbendorf

    Ganz nah bei Erbendorf zieht sich ein interessanter Hügel („Bühl“ heißt nichts anderes als Hügel) durch die Landschaft. Von Weitem sieht er aus wie jeder andere oberpfälzer Hügel ebenfalls: nicht allzu hoch, nicht allzu steil, er schmiegt sich in die Landschaft und ist überwiegend von Nadelbäumen bedeckt – meistens Föhren – vielleicht etwas weniger dicht wachsend. Wenn man das Auto in Grötschenreuth stehen lässt, kann man dieses Geotop von Westen noch Osten überwandern. Ein Waldweg führt langsam den Hügel hoch und auf dem „Kamm“ entlang. Geotop? Jup! Eines der schönsten in Bayern. Das bayerische Umweltministerium zeichnet besondere Ort, Landschaften und „Naturdenkmäler“ als Geotope aus und weißt sie damit oft ebenfalls…

  • Der Hohle Stein bei Pfaffenreuth

    Es ist immer wieder erstaunlich, was sich in den oberpfälzer Wäldern so alles versteckt. Und durch das Geocachen findet man dann doch so einiges davon. Den Sonntag vor dem Schalttag haben wir genutzt, um wieder etwas auf Tour zu gehen. Wirklich fest stand nur die grobe Richtung – der Rest hat sich einfach ergeben. Das ist oft die beste Art, die eigene Heimat zu erforschen. Man schaut einfach, was man entlang des Weges so findet. Diesmal sind wir auf eine interessante Felsformation gestoßen: den Hohlen Stein bei Pfaffenreuth. Direkt dort liegt ein Cache: http://coord.info/GC66GCM. Den kann man als „Drive-In“ machen, da man wirklich bis auf wenige Meter an die Felsformation…